Material
Acrylglas ("Plexiglas")
Der Allrounder im Architekturmodellbau. Stabil, gut zu bearbeiten, keine Richtung, leicht zu verkleben. Die Bearbeitung erfolgt im Normalfall mit der Tischkreissäge, dünnere Platten kann man aber auch mit dem Stanleymesser anritzen und dann brechen, vor allem wenn die Kante nicht ganz genau sein muss. Genauso kann man es aber auch fräsen oder drehen - Die Einsatzmöglichkeiten sind praktisch unbegrenzt. Das Material ist normalerweise glasklar, es ist aber in allen Farben erhältlich; sehr praktisch ist zB schwarzes Plexi für lichtdichte Hausfassaden oder getöntes für moderne Glasfassaden. Obendrein ist es relativ billig. Das Material ist bei der Lieferung mit einer Schutzfolie gegen Verkratzen geschützt. Dicken ab 1mm sind erhältlich; Größere Lieferanten bieten auch Laserzuschnitte an (zB für präzise Fassaden!); ich lasse die meisten Teile bei Kirchert, 1140 Wien lasern. Die Verklebung erfolgt am besten mit Methylenchlorid:
Methylenchlorid
Wie schon erwähnt, der beste Kleber für Plexiglas. Im Chemiegroßhandel für einige Euro zu bekommen, mit einem Liter kommt man ewig aus, wenn man es in einer Glasflasche aufbewahrt. Es ist nämlich sehr flüchtig und diffundiert durch Kunststoffflaschen; wenn man sich für die ersten Tests nicht gleich eine teure Glasflasche mit geschliffenem Verschluss leisten möchte, sollte man es daher nicht gerade im Schlafzimmer aufbewahren. Die Glasflaschen gibts auch im Chemiebedarf. Beim Kleben reicht ein Tropfen, der dann zwischen die Bauteile rinnt (Kapillarwirkung). Das Material wird angelöst, mit etwas mehr Met. kann man auch Holz mit Plexi verkleben, allerdings natürlich nicht so stabil; es reicht aber, um zB Plexi flächig mit Furnieren zu beschichten.
Polystyrol
Der zweite Alleskönner - vor allem bei Profilen. Konstruktionen, die nicht so stark belastet werden, lassen sich damit schnell und einfach herstellen. Den Dachstuhl meines Heizhauses habe ich so gebaut. Die naheliegenderen Holzleistchen sind für sowas relativ ungeeignet, die Maserung wäre viel zu grob, und sie sind meist auch etwas verzogen. Die Polystyrolstreifchen sind mit der Kreissäge oder dem Stanleymesser leicht zu schneiden, für die Verklebung reicht wieder ein Tröpfchen Methylenchlorid. Das Material ist in guten Modellbaugeschäften zu bekommen, in Wien ist zB Archidelis gut sortiert. Leider sind die feinen Profilchen recht teuer.
Depafit ("Modellkarton", "Architektenkarton")
Zwei dünne Kartons, die mit einer Schaumstoffschicht verklebt sind. Erhältlich mit 3, 5 und 10 mm Stärke in Platten von 70 mal 100 cm. Ich verwende sie eigentlich nur für schnelle "3-dimensionale Skizzen", wenn ich Baukörper in richtiger Größe sehen möchte. Man kann die Kartons für die "Anprobe" gut mit Stecknadeln zusammenheften oder mit UHU verkleben. Auch als Spanten für Hügel etc. ist das Material gut geeignet. Nachteilig: die Oberfläche ist ziemlich druckempfindlich, deshalb für die endgültige Ausführung weniger geeignet.
Verwandtes Thema: Werkzeug
Archidelis, 1040 Wien
Kirchert, 1140 Wien
Acryplex Kunststoffe, 1100 Wien
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