Neugestaltung der USTRAB am Gürtel

Die unterirdische Straßenbahnstrecke am Gürtel soll saniert werden. Vorab: Die Wiener Linien sind sich über die Problematik der ganzen Anlage durchaus bewusst und sind auch gewillt, langfristig was zu tun, man sieht die nun freigegebenen 11mio EUR nur als ersten Anfang. Die 11mio sollen in die dringendsten Dinge fliessen, langfristig arbeitet man aber an einer sorgfältigen Umgestaltung der Anlange in Zusammenhang mit der Hauptbahnhoffertigstellung. Dabei gibt es einige durchaus sinnvolle Überlegungen, aber auch krasse Geldverschwendung.

Zu den Positiva: Nach der erfolgreichen Gleisneulage beim Zentrum Kagran (Eigenkreuzung, Linksbetrieb) hat man vor dieser Betriebsform nun keine "Angst" mehr, die internen Widerstände dagegen sind verstummt; man plant längerfristig eine Umstellung der USTRAB auf Linksbetrieb. Kreuzungspunkte sollen nach Eichenstraße und Laurenzgasse im Tunnel sein, beim Südtirolerplatz bereits auf der Rampe. Grund dafür ist, dass damit Eichenstraße und Laurenzgasse für den Benutzer unverändert bleiben können, ausserdem wäre die Kreuzung auf der dreigleisigen Rampe Eichenstraße nicht unterzubringen. Der Südtirolerplatz soll aber schon im "umgedrehten" Bereich liegen, um beim Umstellen der Schnellbahn auf Rechtsbetrieb dieselben Umsteigerelationen weiterhin anbieten zu können. Auch liegt der Bahnsteig Richtung Westbahnhof dann besser für die am HBF ankommenden Reisenden (siehe dazu auch http://www.bmvit.gv.at/presse/archiv/0325rpkp/index.html). Gelöst wird damit endlich die verkorkste Situation bei Kliebergasse und Matzleinsdorferplatz, wo die Bahnsteige nun zu Richtungsbahnsteigen werden. Realisierungshorizont ist der Zeitbereich, wenn die E1 nicht mehr auf den USTRAB-Linien eingesetzt werden, man möchte die nötige Zugbeeinflussung nur noch in E2 und ULFe einbauen.

Zum unerfreulichen: weiterhin stur einbetoniert ist man beim schienengleichen Übergang Blechturmgasse, Zitat: "Bei Linksbetrieb schon garnicht, da kennt sich keiner mehr aus". Weitere Kontra-Argumente sind so haarsträubend, dass sie an einen Aprilscherz erinnern: das ist alles angeblich nicht möglich weil zu unsicher, zu gefährlich, - "da könnte ein Rollstuhlfahrer mit den Rädern stecken bleiben, jemand stürzen usw. Außerdem ginge es darum überall idente Lösungen zu haben weil wenn da ein Lift, dort eine Rampe und irgendwo wieder nur ein Übergang - da kenne man sich nicht mehr aus, das kann man nicht verwalten - das ist zu versifiziert und verschieden. Und es kam dann das Argument: Stellen Sie sich vor, die Leute würden dann auch beginnen mit den Rollstühlen bei der U2 rüberzufahren..." Nachdem mittlerweile klar ist, dass ein Lift auf der Gürtelaussenseite nichts bringt verfolgt man nun eine Peoplemover-Lösung, hier hat vor allem die Doppelmeier-Konkurrenz offensichtlich erfolgreich interveniert. Es soll ein Modell ähnlich dem Mover der FA. Schmid Maschinenbau werden, bei dem eine Liftkabine erst senkrecht hochbewegt wird, dann waagrecht verfahren wird und danach wieder abgesenkt wird. Das System ist bei der DB und an einigen schwer querbaren Stellen im Einsatz und hat sich angeblich bewährt - nun, ist immer noch besser als eine ampelgeregelte Gürtelquerung, aber trotzdem ein Wahnsinn wegen der Kosten.
Infos dazu:
http://www.bmvit.gv.at/presse/archiv/0325rpkp/bundeslaender/wien_rppriorkp.pdf
http://www.schmidgruppe.de/t3/spm_start.html

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