Mit einem neuen Plan zur Entlastung der Straßen Wiens lässt Umweltstadtrat Svihalek aufhorchen: "Bei den langen Intervallen der Straßenbahn ist es nicht einzusehen, warum die teuren Gleise nicht auch für andere Dinge benutzt werden sollen". Im Zuge der EU-weiten Liberalisierung des Zuganges zur Schieneninfrastruktur muss auch überlegt werden, wie eventuellen Klagen der Frächterlobby vor dem EU-Gerichtshof schon im Vorfeld der Wind aus den Segeln genommen wird. In einem ersten Pilotversuch soll nun die Auslieferung der Firma Ankerbrot teilweise auf die Schiene verlegt werden - gerade die ständig in zweiter Spur haltenden Brotwagen sind dem ARBÖ-Präsidenten schon lange ein Dorn im Auge. "Während der Autofahrer seine Hände am Lenkrad haben sollte, kann der Tramwayfahrgast ohne weiteres während der Fahrt Wurstsemmeln essen. Es ist also nur logisch, die Anlieferung über die Schiene vorzunehmen, da es nicht einzusehen ist, warum der Autofahrer, der ja nichts davon hat, auch noch behindert werden soll". Sollte sich das Konzept bewähren, könnte es durchaus auch zum Neubau von eigenen Güterstrecken kommen, gerade im Zusammenhang mit den schon häufig diskutierten Konzepten der "City-Logistik" für die einfachere Belieferung der Innenstadtgeschäfte. "Die Idee dafür haben mir die Straßenbahner selbst geliefert - einige der alten Hilfswagen werden wegen der gelben Farbe ja "Postkastl" genannt, und was die Post kann, können wir schon lange!", so der sympathische Stadtrat.