Tramway.at Modellbau Einleitung




Seit langem ist Modellbau eines meiner Hobbies. Mitte der 80er Jahre arbeitete ich als Architekturmodellbauer, seit damals bin ich an technisch und handwerklich hochwertigen Modellen interessiert. Der Architekturmodellbau hat nur bedingt mit der Modellbahn zu tun, die Techniken sind teilweise völlig andere, auch die Art der Darstellung weicht stark ab. Anders als bei der Modellbahn wird in der Architektur abstrahiert und reduziert, allerdings wurde oft mit sehr interessanten, dem Modellbahner unbekannten Materialien gearbeitet; inzwischen hat sich das geändert, und Techniken wie ätzen, lasern oder 3D-drucken stehen jedem offen.



Meine Anlage ist im Maßstab H0 und ist etwa zwischen Sommer 1956 und 1961 in Wien angesiedelt. Damals war gerade die Neubeschriftung der Eisenbahn und Straßenbahn in Gange, die Kriegsspuren waren einigermaßen beseitigt, und es gab noch kaum Autoverkehr. Ausserdem liegt eine große Menge von Bildmaterial aus dieser Zeit vor. Die letzten großen Dampfloks waren noch zu sehen, wie die Reihe 12 (früher 214) und 16 (früher 310). Ansonsten herrschte große Typenvielfalt auf Eisenbahn und Tramway, wobei aber die ersten Nachkriegsfahrzeuge schon in Betrieb waren. Die Wiener Gürtelstraße wurde gerade auf den heutigen Stand umgebaut, sodass der alte Zustand gerade noch dargestellt werden kann. Der große Kahlschlag bei der Straßenbahn hatte noch nicht begonnen. Kernstück ist ein Kopfbahnhof, dessen Halle dem alten Wiener Westbahnhof entspricht.



Ursprünglich dachte ich an eine Art Regalanlage, eigentlich mehr ein befahrbares Diorama, in 2 Metern Höhe durch zwei Zimmer. Das hat sich als nicht praktikabel herausgestellt, und nach einem Umzug konnte ich eine größere Anlage verwirklichen. Allerdings gibt es Altlasten: Einige Teile des ursprünglichen Konzepts waren schon fertig und wurden in den Neubau integriert, damit schleppe ich natürlich einige Unzulänglichkeiten mit. Wahrscheinlich wäre ein radikaler Neubeginn besser gewesen.



Zur Steuerung: Nach verschiedensten Elektronikexperimenten entschied ich mich dann doch, die ganze Sache volldigital einzurichten. Vor längerer Zeit habe mit Zimo experimentiert, mit dem Ergebnis, nun einige nicht mehr kompatible Teile herumliegen zu haben. Nun wird das ganze mit einer ESU-Zentrale gesteuert, plus dem TrainController Silver, über den ich mich zwar immer wieder sehr ärgere, der aber anscheinend noch das geringste Übel darstellt. Inzwischen (Ende 2020) ist die Anlage technisch einigermaßen fertiggestellt, ein "Stadtteil" für die Straßenbahn fehlt noch. Problematisch am Konzept ist, dass die für einen Kopfbahnhof nötigen Manipulationsgleise weitgehend fehlen, der echte Betrieb also nur rudimentär nachgespielt werden kann. Angedacht ist, in einigen Jahren in einen großen Raum zu übersiedeln, in dem dann der alte Wiener Westbahnhof tatsächlich sinngemäß nachgebaut werden kann; mal sehen...




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